Nachgefragt Swissbau 2024

Digitale Machbarkeitsstudien, kundenorientierte Web-Apps und Gärten der Zukunft

Startups tragen wesentlich zur Innovationskultur in der Baubranche bei. An der Swissbau Startup Challenge mit dabei sind die Jungunternehmen Amenti, codeto und Eryse. Im Interview erzählen deren Gründer, warum die Challenge so wichtig für sie ist.

3 Fragen an Stefan Holzer, Gründer Amenti

Machbarkeitsstudien lassen sich mit Amenti selbst durchführen – was sind die Vorteile?
Am Anfang eines Immobilienprojekts ist die Informationsdichte gering und die Kostenbeeinflussbarkeit hoch. Unser Tool setzt hier an: Basierend auf projektrelevanten Daten wie Kataster, Zonenpläne, Nutzungsziffern, Baugesetze usw. werden Bauvolumen, Wohnflächen und Wirtschaftlichkeit berechnet und im 3D-Gelände dargestellt. Die Informationsdichte wird erhöht, die Kostensicherheit nimmt exponentiell zu und die Projektrisiken nehmen stark ab.

Wie ist die Idee zu Amenti entstanden?
Guillaume Chapallaz, Gründungsmitglied von Amenti, plante und setzte 2017 als Architekt zahlreiche Bauprojekte um. Die Beurteilung der baulichen und wirtschaftlichen Machbarkeit empfand er als grosse zeitliche, monetäre und kommunikative Herausforderung. Machbarkeitsstudien zu digitalisieren, wurde zur Vision. 2018 gründeten Stefan Holzer, Tönu Mauring und Guillaume Chapallaz die Amenti AG.

Warum macht Amenti an der Swissbau Startup Challenge mit?
Mit der Teilnahme möchten wir das Resultat unserer langjährigen Entwicklungsarbeit einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und unsere digitale Machbarkeitsstudie bekannt machen. Dazu ein Zitat, passend zu unserem Tool: Der Projekterfolg wird am Anfang entschieden!


3 Fragen an Tobias Huonder, Co-Founder codeto

Können Sie die drei Produkte von codeto in wenigen Worten beschreiben?
planr ist eine Web-App für effiziente Ressourcenplanung. Zusammen mit reportr, das Arbeitszeitrapporte digitalisiert, reduziert es den Aufwand zur Erfassung der Arbeitszeit von Mitarbeitenden erheblich. smargy automatisiert das Energiemanagement von Immobilien.

Was machen Sie anders als die Konkurrenz?
Bei der Webapplikationsentwicklung fördert codeto den engen Austausch mit Kundinnen und Kunden. Durch die Zusammenarbeit mit Branchenexperten und langjährigen Partnern entstehen so moderne, kundenorientierte Web-Apps, die kundenspezifisch anpassbar sind.

Warum macht codeto bei an der Swissbau Startup Challenge mit?
Ich bin begeistert, an der Swissbau Startup Challenge teilzunehmen und unsere Vision für planr zu teilen. Ich hoffe auf wertvolle Kontakte und Feedback, um unser Produkt noch besser zu machen.


3 Fragen an Michael Löw-Le Bihan, Gründer Eryse

Wie verbessert Eryse bestehende Gärten?
Wir vereinbaren mit der Kundschaft Nachhaltigkeitsziele für den Garten. Basierend darauf gestalten wir einen Umbau und sorgen für die langfristige Gartenpflege. Mit unserer Online-Plattform berichten wir regelmässig über Fortschritte zum Ressourcenverbrauch, zur Biodiversität und zur Aufenthaltsqualität.

Wo sehen Sie aktuell am meisten Potenzial, wenn Sie sich Gärten in der Schweiz anschauen?
Bei der Anpassung an den Klimawandel. Lange Hitzeperioden gefolgt von Starkregen mit Sturmböen belasten Mensch und Natur. Hier sehen wir grosses Potenzial im Konzept der Schwammstadt: versiegelte Flächen für Wasserversickerung öffnen, Regenwasser speichern und zur Bewässerung von Pflanzen sowie zur Kühlung nutzen.

Warum macht Eryse an der Startup Challenge mit?
Wir wollen bei der Swissbau Startup Challenge lernen, wie wir alle Immobilienprofis für unsere Zukunftsgärten begeistern.


Die Swissbau Startup Challenge geht in die zweite Runde. In Kooperation mit der Startup Academy Schweiz schafft die Swissbau erneut ein vielseitiges Programm für Schweizer Jungunternehmen aus der Bau- und Immobilienbranche. Ziel der Challenge ist es, vielversprechende Geschäftsideen sowie den Erfahrungsaustausch zwischen Startups und der Wirtschaft zu fördern. Insgesamt 15 Startups winkt die Chance, ihre unternehmerische Vision, Produkte und Dienstleistungen an der Swissbau 2024 einer 13-köpfigen Fachjury zu präsentieren. Die Jury setzt sich aus folgenden Expertinnen und Experten zusammen:

  • Mario Ban, Verkaufsleiter, Hilti Schweiz AG
  • Marc Beermann, Co Founder & CEO, Bimondis
  • Michael Bürki, Co-Präsident, IFMA Schweiz
  • Matthias Egli, Geschäftsleiter, Swisssolar
  • Marloes Fischer, VR Madaster Schweiz und CEO Circular Hub
  • Fabian Franke, Digital Building Solutions and Transformation Manager (BIM), Xella Porenbeton Schweiz 
  • Fahny Pesenti, Architektin FH MA, Pesenti Schütz Architektur
  • Rony Riedo, Leiter Verkauf Schweiz, BELIMO Automation AG
  • Patrick Schnorf, Partner, Member of the Board of Directors, Wüest Partner AG
  • Barbara Sintzel, Leiterin Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau, FHNW
  • Dominic Speiser, Dipl. Arch. ETH-Z, Nyfag AG
  • Tresor Watat Nana, Head of Digitalization, CONFIRM AG
  • Christian Zeyer, Co-Geschäftsführung & Research, swisscleantech